Was war so los?
Weihnachten auf dem Bauernhof am 06.12.2024
Am Nikolaustag besuchten wir den Landwirtschaftsbetrieb von Moni und Karl Kaiser um das Jahr in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen. Nach der Begrüßung im wohl temperiertem Nebenraum ihres Wohnhauses führten uns unsere Gastgeber zunächst in ihren Rinderstall, um dort alle aufkommenden Fragen rund um die Rinderhaltung geduldig zu beantworten. Insbesondere der Ablauf am Melkautomaten war von großem Interesse, zumal Moni und Karl den Werdegang vom früheren Melkstand zum automatischen Melksystem mit zahlreichen Anekdoten untermalen konnten, z.B. wie geduldig man sein muss, um den Milchkühen beizubringen, dass sie den Melkautomaten betreten müssen, wo ihnen mittels Erkennungssystemen das Melkgeschirr automatisch an das Euter angeschlossen wird. Ein kleiner Trick wird hier verraten: Die Kühe werden mit einer kleinen Portion Kraftfutter dazu “überredet”, den Melkautomaten zu betreten (also: Essen hilft immer).
Mit dieser ordentlichen Portion geballten Wissens angereichert, war es Zeit für den gemütlichen Teil. Moni präsentierte uns eine hervorragende Hausmannskost in Form einer äußerst leckeren Gulaschsuppe. Neben Glühwein, Punsch und anderen Getränken überzeugte uns Moni durch auftischen einer Vielzahl unterschiedlicher Weihnachtsplätzchen auch noch von ihrer Backkunst. Da war es kein Wunder, dass bei allen Anwesenden ein intensives Wohlbefinden eintrat und die Zeit bei reger Konversation wie im Flug verging.
Ein herzliches Dankeschön an die Gastgeber für die ausgezeichnete Organsation und insbesondere Bewirtung an diesem Abend!
Besichtigung der Lonetal-Brennerei in Öllingen am 10.12.2022
Die frostige Außentemperatur lud geradezu ein, um am 10.12.2022 die Lonetal Brennerei in Öllingen zu besuchen und die Gelegenheit wahrzunehmen, nicht nur den Aufenhalt in der Vesperstube zu genießen, sondern auch die Körpertemperatur mittels Einnahme leckerer, hochprozentiger Getränke in die Höhe zu treiben. Dazu noch alles garniert mit einem interessanten und heiter-lustigen Vortrag des Brennerei-Betreibers Dirk Dänekas und anschließenden köstlichen "Vesperpaletten" (nein, das ist kein Schreibfehler) oder anderen Gerichten.
"Zwetschgen mit Würmern gibt nicht unbedingt einen leckeren Zwetschgenschnaps!" So oder ähnlich tat Dirk Dänekas schmunzelnd kund, dass beim Ansetzen der Maische darauf geachtet werden sollte, nur einwandfreie Ware (nicht verschmutzt, faulig oder unreif) zu verwenden, darüberhinaus noch am besten gewaschen, um die Qualität des Brandes zu erhöhen. Einer seiner Tipps: "Die Würmer in den Zwetschgen mögen kein Wasser und würden den Zwetschgenkörper verlassen, wenn reichlich Wasser im Spiel ist. Gleichzeitig sei das Obst gewaschen". Wie die Maische dann zu einem edlen Brand wird, erläuterte er ausführlich direkt am Brennofen, wobei er mit Fachbegriffen um sich warf (z.B. Kotzboden1 oder Dephlegmator2, die wohl viele der Anwesenden zum ersten Mal gehört haben dürften). Alle aufkommenden Fragen wurden zur Zufriedenheit beantwortet, worauf sich statt fragender Mimik, wohlwollendes Wissen einstellte.
Bei der Lonetal Brennerei handelt es sich übrigens um einen Bioland-Betrieb mit eigenen Bio-Obstbaumwiesen. Daraus resultieren zahlreiche Bio-Brände wie z.B. "Bio Albecker Birnenbrand", "Bio Jakob Fischer Apfelbrand" und viele andere mehr. In sogenannter Lohnbrennerei kann dort jedermann sein Obst oder Maische brennen lassen. Wer mehr wissen will siehe http://www.lonetal-brennerei.de/
1Kotzboden = Raum direkt über dem Brennboden (= Raum über der Feuerstelle in der die Maische erhitzt wird. Auf dem Bild mit der geöffneten Tür zu sehen), in den der verdampfte Alkohol aufsteigt aber noch nicht heiß genug ist, um weiter nach oben zu steigen. Er kühlt ab, verflüssigt sich dadurch und fließt vom Kotzboden wieder zurück in den Brennboden. Je höher die Temperatur der Maische im Brennboden wird, desto heißer wird der verdampfte Alkohol und steigt deshalb weiter in die sogenannten Verstärkerböden. Dort spielt sich der gleiche Vorgang erneut ab, bis der Alkohol die Temperatur erreicht, um auch über die Verstärkerböden hinaus in den Dephlegmator zu steigen. Von Verstärkerboden zu Verstärkerboden erhöht sich der Alkoholgehalt.
2Dephlegmator = Kondensator. Dephlegmation bedeutet Teilkondensation oder Teilverflüssigung. Durch gezielte Kühlung verflüssigen sich erst die Stoffe mit einem höheren Siedepunk, der dampfförmige Teil wird dadurch alkoholreicher und wird zum Kühler weitergeleitet.
Dampflokfahrt + Herbstwanderung am 09.10.2022
Bei herrlichem Wetter nahmen wir am 09.10.2022 an einer Dampflokfahrt von Amstetten nach Oppingen teil. Vor der Abfahrt um Punkt 14.00 Uhr wurde die Dampflok mit Wasser betankt und vor die bereit stehenden Waggons gespannt. Reichlich Kohle war, wie versichert wurde, auch geladen. Mit viel Rauch und weniger Dampf ging es los in Richtung Oppingen. Gemütlich fauchend zog die Dampflok ihre vollbesetzten vier Waggons des Weges und gab ordentlich laute Signaltöne beim überqueren von Straßen von sich. Merklich mühevoller schaffte sich die Dampflok die Steigungen in das höher gelegene Oppingen hinauf. Nicht nur die Insassen waren von der Zugfahrt begeistert, sondern auch zahlreiche winkende Zuschauer und eine stattliche Anzahl von Fotografen entlang der Strecke. Während die Zugpassagiere auf den Holzbänken 1. Klasse die Fahrt genießen konnten, hatten die Lokführer ordentlich zu tun. Bis zur Ankunft in Oppingen hatten sie stattliche 300 kg Kohle in den Rachen der Dampflok geschaufelt.
Nach einer Verschnaufpause (allerdings nicht für die Dampflok - die wurde kurzerhand vom vorderen zum hinteren Zugteil umrangiert, um später die Rückfahrt anzutreten) mit der Gelegenheit zum Imbiss oder Kaffee und Kuchen wer wollte, ging es bei kühlem Gegenwind zu Fuß weiter auf teilweise verschlungenen Wegen durch Feld, Wiesen und Wald zum anvisiertem Ziel in Amstetten-Dorf mit gemütlichem Ausklang im Gasthaus Adler.
Für die Durchführung des Ausfluges geht ein dickes Lob an den Organisator Jürgen Klusig, ohne dessen Ortskenntnisse der eine oder andere Teilnehmende möglicherweise in den durchwanderten Wäldern verloren gegangen wäre.